Vietnam

Von Nha Trang nach Da Lat: Mit helfender Hand über den Pass (mit Video)

Wer zu faul zum lesen ist, darf sich auch nur das zweiminütige Video am Ende des Bitrages anschauen. Für alle anderen dient es dann der Untermalung des Gelesenen. Also nicht verpassen und viel Spaß. 

Die zwölfstündige Zugfahrt spürten wir doch deutlich in den Knochen, als wir am nächsten Morgen aufwachten. Wir hatten uns extra keinen Wecker gestellt, um den nächsten Tag und die Tour nach Da Lat ausgeruht antreten zu können. Trotzdem waren wir etwas geschickt, als die Zeiger schon auf neun Uhr standen, als wir uns zum Frühstückstisch bemühten. 

Bei gewohntem Omelette quatschten wir mit dem Rezeptionisten über die Möglichkeit, mit einem gemieteten Motorrad (One-Way-rental) und Gepäcktransport nach Da Lat zu kommen. Die Strecke von Nha Trang nach Da Lat soll eine der schönsten in ganz Vietnam sein und – das wichtigste – sehr verkehrsarm. Er sagte, dass sei kein Problem, für 790.000 Dong inkl. einem Gepäckstück ließe es sich arrangieren. Allerdings seien wir schon spät dran, vormittags sei der Pass noch frei, ab Mittag ziehen Wolken und meist auch Regen auf. Da uns der Preis (knapp 30 €) etwas teuer erschien, ein Gepäckstück käme auch noch dazu, betrieben wir kurz etwas Internet-Recherche und fanden einen anderen Anbieter, dem wir kurzentschlossen einen Besuch abstatteten. Und für 650.000 Dong inkl. 2 Gepäckstücken machten wir uns doch reichlich spät gegen 10:30 auf den Weg aus Nha Trang in nördlicher Richtung. Vor uns lagen knapp 140 Kilometer zu zweit auf unserem Roller. 

Roller Nah Trabg Da Lat

Zuerst mussten wir aber den Tank auffüllen und aus der Stadt herausfinden. Das war noch etwas chaotisch und hektisch. 

Doch schon bald verließen wir die Stadtbezirke und rollten durch das Umland. Der Verkehr wurde immer weniger und die Natur immer schöner. Und bald schon ging es bergauf. Uns bot sich eine wunderbare Aussicht, allerdings kamen wir der nebligen Masse, die an den Berghängen zu kleben schien, immer näher. 

Es wurde immer kühler. Zusätzlich offenbarte ein Blick auf die Tankanzeige, dass diese sich bereits dem E für Empty oder Ende genährt hatte. Ein kurzer Blick in den Tank ließ uns erschrecken, er schien komplett leer. Verzweifelt hielten wir das nächste Auto an und fragten nach einer Tankstelle in der Nähe. Zu dieser hätten wir wieder zurück den Berg runter rollen müssen. Die beiden Herren schauten sich ebenfalls den Tank an und meinten, die versteckten Reserven würden locker bis Da Lat (noch 70 km) reichen.

Also setzen wir fürs erste beruhigt unsere Fahrt fort. Nun aber waren wir plötzlich im Nebel und konnten stellenweise nicht mehr als 20 m sehen. Zusätzlich stellten wir fest, dass unser Licht ebenfalls nicht funktionierte (Merke: Immer alles testen). Nicht gut, wenn plötzlich Trucks aus dem Nebel auftauchen und einen übersehen könnten. Zum Glück hatten wir noch unsere vietnamesischen Retter, die uns just hier überholten, unser erneutes Dilemma bemerkten und wie ein Art Schutzschild vor uns herfuhren – solange bis Pass und damit auch Nebel überwunden waren. Wir verabschiedeten uns mit einem ausgestreckten Daumen, fuhren noch etwas weiter, machten eine kleine Pause und trafen im nächsten kleinen Dorf wieder auf unsere Freunde. Anscheinend hatten sie darüber nachgedacht, wie viel wohl in unseren Tank passte und da wir keine Honda sondern eine Yamaha hatten, würden wir es ohne auftanken nicht ans Ziel schaffen. Deshalb hatten sie extra an dieser „Tankstelle“ auf uns gewartet. Unglaublich, super nett. 

Kleine Improvisierte Tankstelle auf dem Land
Kleine Improvisierte Tankstelle auf dem Land in Vietnam

Wir bedankten uns euphorisch und fuhren nun mit einem guten Gefühl unserem Ziel entgegen. Zwischendurch legten wir noch eine Essenspause ein.

So langsam wurde auch das Wetter etwas wechselhafter, am Himmel türmten sich die Wolken. 

Wir bekamen zum Glück nur leichten Nieselregen ab. Da Lat kündigte sich dann anders an als erwartet. Mit riesigen Flächen voller Gewächshauser. Fast fühlte man sich an Spanien oder Holland erinnert. 

Gewächshäuser östlich von Da Lat

Nun mussten wir nur noch unser Gepäck bei Busunternehmen abholen. Da es schon dunkel wurde, die Straßen Da Lats von unzähligen Motorrädern bevölkert war (Schulschluss gegen 17 Uhr) und wir zuerst das falsche Busuntnehmen aufgesucht hatten, war dieser Teil etwas stressig. Am Ende fanden wir das Unternehmen und unser Gepäck, und während Cora dieses mit dem Taxi zu unserem Tree House Hostel schiffte, versuchte ich mich alleine ohne meine Navigatorin (die heute fast mehr als ich gefahren war) im Straßengewirr Da Lats zurecht und zum Hostel zu finden. Erstaunlicherweise klappte das bis auf zweimaliges falsches Abbiegen sehr gut. Der Roller wurde am Abend wieder abgeholt. 

Wir dagegen genossen ein super leckeres Family Dinner an unserem vegetarischen Tisch mit einer Vielzahl von unglaublich leckeren Speisen, bevor wir nach einem Bier erschöpft und glücklich ins Bett fielen. 

Und hier das versprochene Video: 

Video entfernt

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