„Sa Pa ist die Hauptstadt des gleichnamigen Distrikts in Vietnams nordöstlicher Grenzprovinz Provinz Lao Cai. Es ist eine wichtige Marktstadt in diesem Gebiet mit Bedeutung für die in der Umgebung ansässigen Bergstämme der Hong, Red Dao und Tay. Die Region beherbergt 38.000 Einwohner“
Sapa liegt auf ungefähr 1600 m Höhe im Hoang-Lien Son-Gebirge. (…) In der Nähe von Sa Pa befindet sich Vietnams höchster Berg der Fansipan (3143 m).“ (Wikipedia)
Nachdem wir unsere ersten Tage in Vietnam hinter uns hatten und Michel und Jojo wieder nach Saigon aufgebrochen waren, machten wir uns am Sonntagabend mit dem Nachtbus auf dem Weg nach Sa Pa. Die Nachtbus hatten wir spontan über das Hotel für den Abend gebucht (18 USD pro Person). Da die Abfahrt gegen 21:30 Uhr stattfinden sollte, hatten wir noch genügend Zeit die abendliche Stimmung in Hanoi aufzusaugen und uns von den chaotischen kleinen Gässchen, den unzähligen Ständen und den nicht immer zu definierenden Gerüchen zu verabschieden. Ein Abschied, der uns mit Hinblick auf die Ruhe und Schönheit der Bergregion rund um Sa Pa nicht sonderlich schwer fiel.
Überraschenderweise fand die Abfahrt nicht pünktlich sondern mit rund einer Stunde Verspätung statt. Wir hatten schon vorher von den Bussen gehört, in denen man sehr komfortabel schlafen sollte. Als der Bus dann ankam, sollen wir unsere Hoffnungen zuerst bestätigt. In den Bussen gibt es drei Reihen von Sitzliegen, in denen man es sich wie in Kojen bequem machen kann. Nachdem wir unsere Plätze in der oberen Reihe ergattert hatten, stellten wir leider ernüchtert fest, dass wir mit unserer Größe nicht dem vietnamesischen Standard entsprechen. Wir versuchten trotzdem es uns so gemütlich wie möglich zu machen – eine angenehme Nacht war es allerdings trotzdem nicht.
Nach ungefähr einer Stunde stoppte der Bus das erste Mal und man konnte in einer Art Raststätte etwas zu Naschen holen oder auf Toilette gehen. Gegen 4 Uhr morgens kamen wir in Sapa an und durftem bis 6:30 Uhr im Bus weiterschlafen, bevor wir mit unseren Rucksäcken die Stadt auf der Suche nach einem Frühstück erkundeten. Da es noch sehr früh war, war unsere Auswahl recht beschränkt. Wir fanden aber ein bereits offenew Restaurant. Da unser Hostel in Ta Van lag mussten für die Weiterfahrt (ungefähr 8km) ein Taxi nehmen.
Das Hostel war ein gemütliches kleines Haus bei einer lokalen Familie. Die Inhaberin Hong leitet es mit ihren beiden Töchtern, während ihr Sohn zur Schule geht. Alle waren sehr liebenswürdig und hilfsbereit. Von der Veranda hatten wir einen super Blick auf die bergige Umgebung, den Fluss im Tal und die überall angelegten Reisterrassen. Besonders gut konnten wir das aus der Hängematte begutachten.
Gegen Mittag starten wir dann eine erste Erkundungstour in der Umgebung. Zur Orientierung hatten wir dabei nur eine selbstgezeichnete Karte aus dem Hostel. Kurze Zeit später stellten wir fest, dass diese auf den Feldwegen nicht wirklich weiterhalf.
Auf dem Weg versuchten viele Frauen ihre Hilfe als Guides anzubieten. Im Gegenzug sollten wir dann etwas von ihren Souvenirs kaufen. Wir wollten allerdings lieber die Gegend auf eigene Faust erkunden. Um den Guides zu entgehen, schlugen wir uns bei der nächsten Möglichkeit in die Büsche und versuchten über einen matschigen und rutschigen Pfad, der durch einen Bambuswald führte (sehr schön), zum Wasserfall zu gelangen. Dort kamen wir auch nach kurzer Zeit an und genossen die Ruhe und den Ausblick oberhalb des Wasserfalls.
Dort befanden sich nur wenige andere Leute, unter anderem ein kleiner vietnamesischer Junge, der das plätschernde Wasser für eine kleine Rutschpartie nutzte. In Deutschland wäre es wahrscheinlich der Schrecken viele Eltern gewesen.
Später machten wir uns dann über den Fuß des Wasserfalls, der von Touristen und Verkäuferin belagert wurde, auf den Rückweg. Durch ein kleines Dorf ging es dann hoch zur Hauptstraße, die diesen Namen aber nicht wirklich verdiente. Die Straße war voller Schlaglöcher und sehr in Mitleidenschaft gezogen. Leider war sehr oft an den Seiten zu sehen, dass die Leute einfach ihren Müll dort abgeladen hatten. Das ist generell in Vietnam ein großes Problem, da die Menschen hier noch nicht wirklich ein Empfinden für ihr Müllpropblem haben. Wahrscheinlich ist das in einem Land, wo es größer Probleme gibt, auch nicht wirklich verwunderlich.
Zurück im Dorf haben wir in einem kleinen Restaurant gegessen. Generell gibt es in den Restaurants relativ viel vegetarisches Essen zur Auswahl. Das Problem ist nur, dass man bei manchen vietnamesischen Gerichten nicht weiß, ob wirklich ob alles vegetarisch ist oder nicht. So lassen wir bei einigen Speisen lieber die Finger davon.
Am Abend konnten wir aus der Hängematte noch einen schönen Sonnenuntergang bestaunen, bevor es gegen 20:00 Uhr für uns schon schlafen ging. Die Fahrt mit dem Nachtbus machte sich eindrucksvoll bemerkbar.
Die Ereignisse des nächsten Tages sind schnell erzählt. Schon beim Aufwachen hörten wir draußen den Wind und den Regen gegen die Wand peitschen. Wir hattem uns eigentlich vorgenommen, sobald es etwas länger trocken bleibt, einen kleinen Rundgang zu unternehmen. Wegen dem Wetter war dies allerdings überhaupt nicht möglich. So verbrachten wir den ganzen Tag auf der Veranda, schauten uns die Regenböen an und schlürften eine frisch zubereitete Nudelsuppe mit Stäbchen! Dazu super leckere Spring Rolls. Insgesamt hätten wir uns für einen verregneten Tag keinen besseren Ort aussuchen können und dabei die Eindrücke des gestrigen Tages Revue passieren lassen.
Wir hatten eigentlich geplant noch einen weiteren Tag zu bleiben. Da das Wetter aber genauso bleiben sollte, entschlossen wir uns kurzerhand mit dem Nachtbus nach Cat Ba zu fahren. Hierfür wurden wir gegen 19:30 Uhr vom Hostel abgeholt und zur Busstation gebracht. Wie die Busfahrt war und unserer Zeit auf Cat Ba erfahrt ihr im nächsten Blogeintrag.
Die beiden Tage rund um Sa Pa waren sehr beeindruckend und wir hätten gerne mehr Zeit im bergigen Norden Vietnams verbracht. Leider hat uns der zu dieser Jahreszeit ungewöhnlichen Regen einen Strich durch die Rechnung gemacht.