Tag 83 (22. Februar) – Pommes und eigener Strand
Wenn uns jemand fragen sollte, was wir mit Coromandel verbinden, fällt uns als erstes Strand ein. Wir haben selten so viele schöne Strände gesehen. Ob lang, ob für Surfer, ob mit vielen (viele sind hier ungefähr zwanzig) oder ohne eine einzige Menschenseele außer uns.
Also macht euch bereit auf unsere Strandwoche in Neuseeland, so kurz vor dem Ende der Reise war uns auch mal nach Erholung. Zuerst fuhren wir zum Waihi Beach, welcher schon super schön war, aber uns noch nicht ganz zufrieden stellte. Von hier ging ein halbstündiger Walk zur Orokawa Bay.
Als wir dort ankamen waren wir alleine an einer tollen Bucht – bis die Regentropfen kamen. Da auch die Wellen hier recht stürmisch an Land kamen, entschieden wir uns gegen das schwimmen und holten dies am etwas ruhigeren Waihi Beach nach.
Dann ging es nordwärts, etwa eine Stunde bis nach Onemana. Hier machten wir Pause und brachen danach zur Octopus Bay auf.
Selbes Spiel, ungefähr zwanzig Minuten mussten wir oberhalb der Klippen entlang gehen, bis wir die Bucht erreichten und einen Strand komplett für uns alleine hatten. Also hopp ins Wasser, erfrischen und dann die Ruhe genießen. Wir finden, kein Strand sollte mehr mit dem Auto zugänglich sein. Da ergibt viel ruhigere Stranderlebnisse.
Tag 84 (23. Februar) – Cathedral Cove und Hot Water Beach
Die Nacht hatten wir in Tairua verbracht und konnten so den Morgen eine kleine Wanderung auf den Paku Hill unternehmen. Klein bedeutet, dass es vom Auto ungefähr zwanzig Minuten bis zum Gipfel waren.
Die haben sich richtig gelohnt, denn von der Spitze des ehemaligen Vulkans hatten wir einen beeindruckenden morgendlichen Blick auf Meer, Strand und Land und genossen den Wind um die Nase.
Dann ging es wieder zum Auto und die Fahrt zu dem touristischen Highlight in Coromandel stand an. Wir wollten die Cathedral Cove besuchen. Normalerweise wird empfohlen morgens oder abends die Wanderung zur Bucht mit der malerischen Öffnung im Felsen zu unternehmen, um den touristischen Massen zu entgehen. So war es etwas voll und vor allem sehr warm durch die knallende Sonne.
Mittlerweile ist der Parkplatz am Startpunkt gesperrt, so dass entweder ein Schuttle bis dorthin genommen oder eine zusätzliche halbe Stunde Weg eingeplant werden muss. Wir entschieden uns für die längere Strecke und investierten die Shuttle-Kosten lieber in ein Eis. Weise Entscheidung.
So ging es erst eine schöne Strecke am Strand entlang und dann über den asphaltierten Weg bis zur Bucht, wo wir auf viele Familien und Besucher trafen. Die Bucht war dennoch die ganze Wanderung wert und auch unsere mitgeschleppten Badeklamotten konnten wir im welligen Meer sinnstiftend einsetzen.
Da wir es für einen längeren Aufenthalt zu überfüllt fanden, machten wir uns dann auf dem Rückweg und auf den Weg zum Hot Water Beach. Übrigens das andere Highlight in der Gegend. Hier verlaufen mehrere heiße Quellen unter dem Strand ins Meer. Das heißt, buddelt man an der richtigen Stelle, stößt man auf heißes Wasser. Es gibt zwei Quellen, eine ist sehr heiß und die andere zu heiß, so dass es empfehlenswert ist, einen Eimer dabei zu haben, um sein Loch mit Meerwasser aufzufüllen und abzukühlen.
Wir hatten uns entschieden, auf dem Campingplatz direkt am Hot Water Beach zu bleiben und rüsteten uns dort mit einer Schaufel, Bier und Pommes aus, bevor wir uns am Abend auf dem Weg zum Strand machten. Denn es lohnt sich nur zu buddeln, wenn Ebbe ist. Bei uns war dies in den Abendstunden und als wir dort ankamen, waren schon von weitem die mit Menschen gefüllten Löcher und der aufsteigende Dampf zu erkennen.
Clever (oder faul) wie wir sind, fanden wir zielstrebig ein Wasserloch, was bereits gut ausgebaut und ausgebuddelt sowie verlassen war, uns ließen uns dort nieder. Angenehme Temperatur hatte es auch. Erst nach einiger Zeit mussten wir den Zulauf von heißem Wasser umleiten. Wurde es einem von uns dennoch zu heiß, konnten wir uns immer noch flott im Meer abkühlen.
So genossen wir den Sonnenuntergang und die hereinbrechende Nacht in unserem gemeinsamen Pool.
Tag 85 (24. Februar) – Strand, Strand, Strand
Da auch morgens früh wieder Ebbe war, stellten wir unseren Wecker, packten den Jetboil, Tassen und Kaffee ein und machten uns in Schwimmsachen auf zum Strand.
Das Erste was auffiel, der Strand war glatt. An die Mondkraterlandschaft von gestern Abend erinnerte nur noch unsere Erinnerung. Der Strand, der gestern Abend noch von Menschen überfüllt wurde, beherbergte heute Morgen nur eine kleine Ansammlung von mutigen Buddlern.
Also sah es heute so aus, als ob wir selber die Schaufel schwingen mussten. Erster Versuch. Wasser ist kalt. Hmm. Versuchen wir es mal näher bei den anderen. Zweiter Versuch. Immer noch nicht besser. Dann gingen wir noch etwas weiter und merkten direkt, dass der Strand an den Stellen, wo die heißen Quellen waren, auch selber sehr heiß war. Tja, bei dritten Versuch stießen wir dann auf heißes Wasser. Nur dass es die zu heiße Quelle war. Mit zusammengebissen Zähnen hielten die Füße es für einige Momente aus, daran die Körper hier reinzulegen, war definitiv nicht dran zu denken.
Zum Glück gibt es an Orten, wo Menschen neu hinzukommen, auch immer Menschen die gehen und so überließ uns ein nettes deutsches Pärchen ihr Prachtbecken und wir konnten uns in fast zu kaltes Wasser legen. So kam der Spaten doch nochmal zum Einsatz, indem ich einen Zufluss von unseren heißen Quellbecken legte. Meisterhafte Ingenieursarbeit am frühen Morgen.
Der Hot Water Beach ist definitiv ein sehr cooler Ort. Natürlich kann es sehr überfüllt sein, aber mit etwas Geduld und dem richtigen Proviant kann man hier entspannt die Zeit verbringen. Am Morgen im Sonnenaufgang mit nur wenigen Menschen entfaltete der Ort erst so richtig seine Magie.
Am Campingplatz sollte es dann losgehen, blöd nur, dass wir vor dem losfahren für zwei Minuten die Lüftung und das Ladekabel dran gelassen hatten. So sprang der Motor nicht an und die Batterie war fürs erste platt. Besonders viel hält sie definitiv nicht mehr aus. Zum Glück gab es hier eine mobile Batterie und wir bekamen Starthilfe. Seitdem sind wir beim starten immer sehr vorsichtig gewesen und haben alle Verbraucher immer abgenommen.
Dennoch mussten wir das Auto für eine Stunde erst einmal umherfahren, um der Batterie wieder etwas Saft für den nächsten Start zukommen zu lassen. So kutschierte Cora das Auto durch den nächsten Ort, während ich im Countdown einkaufen war und ich tat dasselbe während Cora im Warehouse shoppen war.
Nachdem Jimmy wieder aufgepeppt war fuhren wir zum Otama Beach. Kilometer lang, kurzer Sandstrand und türkisblaues Meer. Wir picknickten am Auto, machten ein Nickerchen und erfrischten uns jede Stunde im Wasser.
Herrlich und ein sehr entspannter Nachmittag. Ganz ehrlich, wir finden hier Strände vor, wo sich ein paar Menschen tummeln, die das Paradies pur sind. Verfrachte diesen Strand nach Spanien und man kann sich auf Zehenspitzen zwischen Handtüchern und in der Sonne schwitzenden Leiben durchquetschen.
Tag 86 (25. Februar) – Sie sehen, einen der schönsten Sonnenuntergänge der Welt
Hi! Wo?
Am Morgen waren wir nach Whangapoua zum Strand gefahren und ich ließ mich mal wieder im Wasser treiben, während Cora entspannt am Strand lang spazierte, als ich aufgeregtes Rufen vom Strand vernahm. Mehrere Menschen wedelten aufgeregt mit den Armen und bedeuteten den Leuten im Wasser schnell an Land zu kommen. Also schnell raus, um dann zu erfahren, dass mehrere Leute die Rückenflosse eines Haies gesehen hatten. Diese sind zwar grundsätzlich nicht sonderlich gefährlich, aber drauf anlegen wollte es keiner.
So konzentrierten wir uns lieber auf das Muschel-Sammeln. Eine ungefährlichere Aktivität.
Heute erreichten wir nach Überquerung eines Passes Coromandel Town. Nichts Spektakuläres. Also suchten wir lieber einen schönen Schattenplatz am Wasser, wo wir lesen oder die Landschaft genießen konnten.
Abends gab es einen Sonnenuntergang, der sich mit allen Wassern gewaschen hatte.
Und jedes Mal wieder besonders. Einzigartig. Zum Innehalten. Und genießen.
Tag 87 (26.Februar) – Die ersten Kauri Trees
Vom Campingplatz aus starten wir am Morgen einen Coastal Walk. Wobei es eher ein Meeres Walk war. Grundsätzlich ist der Weg nur bei Ebbe zu begehen und führt an der Küste entlang über Felsen zu einer Bucht, von wo aus dann ein großer Kauri Tree erreicht werden kann.
Wir starteten natürlich in unseren allseits beliebten Flip-Flops und merkten schnell, dass diese bei den Felsen nicht so vorteilhaft waren, wie die Wanderschuhe der Person, die uns schnell eingeholt hatte. So entschieden wir uns die Schuhe in die Hand zu nehmen und anstatt trockenen Fußes dem Küstenverlauf zu folgen, einfach geradewegs durch das Meer und den Matsch unser Ziel zu erreichen. Sehr viel schneller und sehr viel spaßiger.
Am Festland angekommen, zogen wir die Schuhe dann wieder an, und staunten nicht schlecht, als plötzlich unser erste Kauri Baum vor uns aufragte. Der Kauri ist der größte einheimische Baum in Neuseeland und besonders durch seine Stammesfülle und Alter.
Besonders war auch unser nächster Zwischenstopp, als wir wieder die Fahrt mit unserem Jimmy aufgenommen hatten. Auf dem Weg zu den Waiau Falls sahen wir plötzlich unglaublich viele Schweine links und rechts des Weges. Von großen Säuen bis kleinen Ferkeln, alles vertreten. Da es keine wirklichen Zäune gab, warnten Schilder vor den herumlaufenden Schweinen, die auf einer Art Schrottplatz lebten und unter den Autowracks Schutz vor der Sonne suchten.
Der Besitzer kümmert sich hier um die Tiere, muss allerdings aktuell mit heftigen Gegenwind zurechtkommen, da sich jemand beschwert hat, dass die Tiere hier so frei herumlaufen und es ja unhygienisch sei.
Nach dem Schweinestopp erreichten wir den Wasserfall und – naja, ihr wisst bestimmt was kommt – badeten direkt am Wasserfall.
Das macht so Spaß. Überall können wir ins Wasser, einfach erfrischen und ja, wie cool ist es denn, am Wasserfall zu baden. Oder zu posieren.
Tag 88 (27. Februar) – Tschüss, Coromandel
Am Morgen suchten wir einen weiteren, leicht zugänglichen Kauri Tree auf und staunten über dessen Größe
Dann ging es weiter südwärts und das Ende unsere Zeit auf der Coromandel Halbinsel war gekommen. Sehr schön hier, wir hatten durchgehen gutes Wetter und eine tolle Zeit an vielen schönen Stränden.
Da wir erst am 3. März in Auckland sein wollten, hatten wir noch ein paar Tage, um die Gegend südlich davon zu erkunden. So zog es uns zuerst zum Pukarokaro Shore Bird Center, von wo aus wir loszogen, um Vögel an der Küste zu beobachten. Ein paar konnten wir sogar entdecken. Bei Ebbe sind wohl noch viel mehr da, um nach den leckeren Tierchen, die dann leichter im Schlamm zu erreichen sind, zu pieken.