Đà Lạt ist eine Stadt in Vietnam, im südlichen Teil des zentralen Berglandes am Xuân Hương-Stausee gelegen. Die Stadt hat 188.467 Einwohner (Stand: 2004). Đà Lạt ist Hauptstadt der Provinz Lâm Đồng und verfügt über eine Universität und mehrere Forschungsinstitute. Gemüseanbau, Blumenzucht und Tourismus sind die Wirtschaftszweige in Đà Lạt.
Die wörtliche Bedeutung des Namens in der lokalen Lat-Sprache ist „Fluss des Lat-Volkes“. Die Stadt ist von Seen, Wasserfällen und Wäldern umgeben. Sie gilt aufgrund des vergleichsweise milden Klimas, der parkähnlichen Umgebung und der immergrünen Wälder als beliebtes Urlaubsziel ausländischer und einheimischer Touristen. Đà Lạt wird unter anderem auch „Klein Paris“, „Disneyland“, „Stadt des ewigen Frühlings“ oder „Stadt der Künstler“ genannt. (Wikipedia)
In Đà Lạt gibt es zwei Dinge nicht, die es sonst überall in Vietnam gibt. Erstens: keine Ampeln; Zweitens: keine Klimaanlagen.
Keine Klimaanlagen, da den Tag über ein sehr angenehmes Klima herrscht (ca. 20 – 25 Grad), untermalt mit einem manchmal frischen Wind und abkühlenden Regenschauer pünktlich zur Nachmittagsstunde. Dementsprechend konnten wir die Nacht sehr gut schlafen. Am ersten Tag, nach einem leckeren Omelette, Frühstück machten wir uns zu Fuß auf, das Klima auszunutzen und die Stadt zu erkunden.
Zuerst ging es zum Flower Park, ein schöner gepflegter Park mit tausenden Blumenarten, eine Art Botanischer Garten.
Als wir den Park erkundet hatten ging es weiter einmal rund um den See hin zur alten historischen Bahnstation, welche im französischen Baustil aus der Kolonialzeit stammt. Dort stehen auch noch originale Lokomotiven aus dem Jahre 1920.
Wir mussten uns ein bisschen beeilen, um pünktlich zur Abfahrt der Lokomotive da zu sein. Von da aus ging es los zur etwa 20 Minuten entfernten Endhaltestelle, quer an hunderten Gewächshäuser von Đà Lạt vorbei, hin zur Linh Phuoc Pagoda.
Die Pagode wird auch Flaschenpagode genannt, da die Fassade aus vielen kleinen Scherben von Porzellan besteht, ein Drache dessen Schuppen größtenteils aus Bierflaschen gebaut ist und eine Buddha Statur, die mit vielen einzelnen Blüten dekoriert ist. Beeindruckend anzuschauen. Zum Schluss ging es noch in den Keller der Pagode, wir fühlten uns wie im Gruselkabinett. Schaurige Musik und komische Gestalten hinter Gittern. Wir glauben, dass sollte die Hölle darstellen und waren froh wieder draußen zu sein. Da das schaurige Untergeschoss sehr viele verwinkelte Wege aufwies, hatten wir zwischendurch das Gefühl, in einer Endlosschleife gefangen zu sein.
Nachdem wir wieder in der Stadt zurück waren, fing es relativ schnell an zu regnen. Zum Glück fanden wir eine Bäckerei mit den besten Teilchen seid langen, von denen ich (Cora) nicht ganz so viel abbekommen habe :D. Um die Familientradirion zu wahren, trat Basti hier in die Fußstapfen seines Vaters und schlemmte sich satt am sehr leckeren Gebäck.
Für den nächsten Tag haben wir eigentlich überlegt Canyoning zu machen, leider wurde dies aber aufgrund von zu viel Regen abgesagt und wir sind kurz kurzentschlossen auf die Countryside Tour gefahren. Dort haben wir echt kuriose Dinge gesehen. Erster Stopp war eine Erdbeer Farm – die geschlossen war. Gut, nächster Stopp einer Kaffeeplantage, auf der man auch den berühmten Wieselkaffee probieren konnte. Die Wiesel werden in kleinen Käfigen gehalten, sie bekommen dann Kaffeebohnen zu essen. Die wieder ausge******* Kaffeebohnen werden dann weiter verarbeitet. Der Kaffee soll dann ganz besonders schmecken. Auch wenn die Lebensbedingungen der Wiesel echt nicht schön sind, mussten wir doch eine kleine Tasse des Kaffees probieren. Es war jetzt kein schlechter Kafee, recht stark, aber auch nicht besonders herausragend,
Nächste Station war ein kuriose Wellblechhütte, in dem Krokodile und Hirsche in super kleinen Käfigen gehalten wurden. Die Hirschgeweihe und die Krokodilhaut werden als Medizin verwendet. Im Nebenraum waren kleine Becken mit Meerschweinchen, Heuschrecken und anderen Insekten. Im Verkaufsraum vorne konnte man noch Reiswein kaufen, und Schlangenschnaps und gebratene Insekten probieren. Also wir fanden diese Station ziemlich abschreckend und waren froh wieder draußen zu sein. Trotzdem interessant zu sehen was in Vietnam gang und gebe zu sein scheint…
Als nächstes ging es in eine Fabrik in der Seide hergestellt wird. Das war sehr interessant, vor allem weil wir derartiges noch nie gesehen hatten und jetzt einen ganz anderen Blick auf Seidenprodukte haben.
Seide wird aus den Kokons der Seidenraupe, bzw. der Larve des Seidenspinners gewonnen. Der grobe Ablauf ist so, dass sich die Raupe verpuppt und der Kokon vor dem Schlüpfen der Raupe in heißes Wasser oder Wasserdampf gelegt wird, dadurch stirbt die Raupe. Die Arbeiterinnen wickeln dann den Faden mit verschiedenen Techniken auf, bis am Ende der gesamte Kokon abgewickelt und nur noch die tote Raupe übrig ist. Die Raupen werden wohl in Restaurants als Appetizer gereicht. Das alles so zu sehen hat einen doch ein bisschen nachdenklich gemacht.
Im Anschluss haben wir uns noch die Linh An Pagode angeschaut. Dort befindet sich auch die Happy Buddha Statur. Happy Buddha soll ‚Happiness, Luck and Fortune‘ bringen.
Danach ging es noch zum Elephant waterfall. Ein feuchtfröhlicher Ausflug. Der Wasserfall hatte unglaublich viel Wasser, da es die ganze Nacht zuvor geregnet hatte.
Am Fuße des Wasserfalls sind wir ziemlich nass geworden. Da wir eh schon nass waren, sind wir auch noch hinter den Wasserfall geklettert, was unsere Nässigkeit nicht gerade wieder in den Bereich des Trockenen gebracht hat. Aber die Wucht und Energie des Wassers, die hier zu spüren war, ist sehr beeindruckend.
Nach einem Mittagessen im Restaurant ging es zum letzten Halt der Countryside Tour, zurück in Đà Lạt, zum Crazy House. Das Haus ist wirklich sehr individuell gebaut und besteht aus vielen verwinkelten Gängen und kleinen Zimmern, Brücken und witzigen Details. An verschiedenen Stellen wird hier weiter gebaut, um das Bild eines verrückten Labyrinths in vertikaler Ausrichtung weiter zu perfektionieren. Die Vorstellung, hier als Kinder mit Freunden Verstecken oder Räuber und Gendarme zu spielen, ist sehr verlockend.
Zurück im Hostel haben wir wieder ein leckeres Abendessen bekommen. Die Inhaber vom Hostel (Hannah und Simon, ein Engländer, der seine große Liebe in Vietnam gefunden und mit ihr vor einem halben Jahr das Hostel eröffnet hat) sind mega lieb, auch mit den anderen Gästen haben wir uns super verstanden und haben später noch den Abend zusammen verbracht. An dem Tag haben wir auch ein Pärchen kennengelernt, die auf Honeymoon Tour sind. Cedric, ein Franzose und Rachel, eine Irin.
Da am nächsten Tag leider erneut das Canyoning abgesagt wurde, was wir mit den Beiden geplant hatten, entschieden wir uns dafür, mit der Seilbahn zu einem etwas abgelegenden Tempel zu fahren, in dessen Nähe sich auch ein Wasserfall befindet. Rachel und Cedric waren mit von der Partie und so nahmen wir vom Hostel aus ein Taxi zur Seilbahnstation. Die Seilbahn fuhr, ohne viele Höhenmeter zu überwinden, ca. 10 Minuten lang bis zur Endstation.
Dort erkundeten wir die Tempelanlage, die allerdings nicht so spektakulär war. Besser hat uns der Wasserfall gefallen, der etwas weiter im Tal liegt. Basti und Ich sind mit einer Art Sommerrodelbahn den steilen Abgang hin zum Wasser gedüst. Der Dantala Wasserfall war sehr schön anzuschauen, auch hier gab es aufgrund der vielen Regenfälle viel mehr Wasser als normalerweise vorhanden ist.
Auf dem Rückweg haben wir noch halt gemacht in einer Bäckerei in der Stadt und ein paar leckere Teilchen gekauft. Am Abend haben wir noch einen Ausflug in die 100 room Bar unternommen. Diese Bar ist der absolute Knaller! Ähnlich wie das Crazy House, als Eintritt kauft man sich ein Getränk. Dann geht es los durch kleine Gänge, verwinkelte Zimmer in mystische Athmosphäre. Irgendwann fanden wir den Weg auf eine kleine Dachterasse. Von dieser hatte man eine schöne Aussicht auf die Stadt und die untergehende Sonne.
In Đà Lạt haben wir uns super wohl gefühlt, nicht zuletzt aufgrund der angenehmen Temperaturen, sondern auch durch das super familiäre Hostel, die schöne Umgebung und die vielen Sehenswürdigkeiten. Hier noch ein Paar (Essens-) Eindrücke.
Doch irgendwann hieß es Abschied nehmen. Unsere nächste Station wird Mui Ne sein.
Ein Gedanke zu „Đà Lạt – die Stadt der Blumen und Wasserfälle“
Ich staune immer, was ihr „so nebenbei“ für eine wunderbare Website hinbekommt. Hut ab oder „Cool“ :-).
Beeindruckt hat mich an den Bildern auch, wie sehr die Architektur und Gestaltung der Tempel das feiert, was das größte Wunder ist: das Leben selbst.