Tag 36 (04. Januar) – Camper Leben
Morgens früh aufwachen, aus dem Auto steigen und frische Luft einatmen, den Tag mit einem kleinen Walk beginnen, den man den mit einem Bad im See abrundet, bevor das das frische Obst mit Nüssen und Joghurt und einem bezaubernd duftenden Kaffee mit einem Blick auf den See zu sich genommen wird – das ist Neuseeland. Wenn man so wie wir in den Tag starten kann, wie kann es einem da nicht gut gehen?
Heute machten wir uns auf um die Umgebung rund um Queenstown zu entdecken und schwitzen ganz schön bei einem Walk am Lake Wakatipu. Ein schöner See, bei dem wir es uns erneut nicht nehmen lassen konnten, einen Walk mit einer Runde Schwimmen abzurunden. Die Gewässer in Neuseeland sind meistens sehr klar und sauber. Ein großer Pluspunkt, da man viele Gewässer hat, ob Meer, See, Fluss oder Bach die sich perfekt dafür eignen, sich darin abzukühlen.
Abends gabs wieder einmal unsere Spezialität „Wraps“, perfekt um sich wenigstens halbwegs gesund zu ernähren, ohne dabei viel Energie für den Gaskocher zu verbrauchen. Zum Abschluss gibt es dann meistens noch für jeden ein Wrap mit Nutella, sozusagen ein Crêpe.
Tag 37 (05. Januar ) – In der Natur zu Hause
Früh morgens starteten wir nach Glenorchy, ein super süßes Örtchen mit einer wunderschönen Umgebung. Nachdem wir uns in einem Local Shop umgeschaut haben, schauten wir uns auch die Lagune, die nahe des Örtchens liegt, nochmal genauer an. Im Anschluss gönnten wir uns in einem kleinen Cafe einen Moccachino und einen Walnuss Brownie, der eine Goldene Medaille verdient hätte. ?
Ein paar Kilometer weiter westlich befindet sich der Start des Routeburn Tracks, ein Great Walk der normalerweise drei Tage/ zwei Nächte auf Hütten in Anspruch nimmt. Ein besonderer Track, der viele Menschen anlockt. Daher sind die Hütten normalerweise monatelang im Voraus ausgebucht. Zudem handelt es sich um einen One-Way-Walk über 32 Kilometer. Da der Weg über die Berge führt und man in der Nähe des Milford Sound herauskommt, ist die Fahrstrecke etwas länger – „etwas“ sind hierbei schlanke 325 Kilometer. Da Basti den Walk sehr gerne in einem Stück gehen wollte, stellte ich mich bereit, ihn am Startpunkt abzusetzen und am Ende des Tages am Endpunkt wieder einzusammeln.
Also campten wir die Nacht in der Nähe des Startpunktes in der Nähe eines Sees, wo es auch einen sehr schönen Weg durch den Wald zum See gab. Es gibt einfach so viele unglaublich schöne, kleine Walks, die super ausgebaut sind und auf denen man sich morgens, mittags und abends die Beine vertreten und in die Natur abtauchen kann. Und so strolchten wir mal wieder durch den Wald, genossen den Gesang der Vögel, das Gluckern des Baches und das Rauschen der Bäume im Wand. Es ist immer wieder wie das Abtauchen in eine andere Welt.
Wobei auch gesagt werden muss, dass wir diese Orte bestimmt auch im Bergischen Land rund um Wuppertal finden können. Am Ende ist es wichtig vor die Haustür zu treten und seine Umgebung zu erkunden und auch da wird man Orte, die zum Entspannen, Erholen und Verweilen einladen, finden.
Tag 38 (06. Januar) – Der Routeburn Track
Während Cora also nun alleine die 320 Kilometer zurücklegen musste, machte ich mich auf die nur zehnprozentige Strecke.
Video entfernt
Tag 39 (07. Januar) – Mit dem Boot auf den Milford Sound
Fit für den nächsten Tag mit einer (leider nicht ganz) erholsamen Nacht freuten wir uns heute auf die Bootstour durch den Milford Sound, die wir schon vorher gebucht hatten. Früh morgens mussten wir noch eine gut einstündige Autofahrt hinter uns bringen, einschließlich eines langen einspurigen Tunnels, wo einem die BEerge die Wartezeit versüßten.
Der Touristenmagnet schlechthin. Und das bekamen wir auch eindrucksvoll zu spüren als die ersten Reisebusse mit Touristen aus Queenstown eintrafen.
Der Milford Sound besticht mit seiner Stille (leider durch das Geplapper der Menschen nicht wahrnehmbar). Das Besondere ist, dass man den Eingang zum Milford Sound vom Meer aus zunächst gar nicht wahrnimmt. Die Felsen sie so formatiert das man denkt es ginge nicht mehr weiter. Doch fährt man näher heran, so eröffnet sich ein gewaltiger Eingang zum Sound. Dieser ist geprägt durch stilles Wasser und herausragenden Bergen zu den Seiten aus denen Wasserfälle hinab schießen. An einer Stelle fährt das Boot so nah an einen heran, dass man im Regen steht. Das nebelige, windige und graue Wetter ließ den Sound besonders mystisch erscheinen.
Aber dennoch waren wir in gewisser Weise erleichtert, dem Ort und seinen Touristenmassen den Rücken zu kehren. Ständig flogen Hubschrauber und kleinere Propeller-Maschinen zwischen den Bergen entlang und man mag sich kaum ausmalen, was mit der Idylle in einigen Jahren passiert sein mag.
Aber so ist es immer, der Grat zwischen einem besonderen Ort und einem überlaufenden Ort kann öfters sehr schmal sein.
Tag 40 (08. Januar) – Abschied von den Touristenmassen
Nachdem wir zwei Nächte auf einem Campingplatz am Lake Gunn und den dortigen Rundweg durch den Wald (mit neugierigen Vögeln, die einem förmlich den Weg versperren) genossen hatten, ging es für uns weiter Richtung Süden.
Der erste Teil der Route hatte neben einigen Touristenattraktionen eben auch viele Touristen zu bieten. Dennoch war der Blick auf die Berge und die Mirror Lakes ein Highlight. Bei den Mirror Lakes hielten auch viele Reisebusse, wo wir durch kurzes Verweilen und Beobachten der asiatischen Reisegruppen, einen interessanten Einblick in die unterschiedlichen Arten des Reisens bekamen. Man kann sich die Seen mit den Augen angucken, sie wahrnehmen, die Spiegelung bewundern und sich darüber austauchen – oder man läuft hinter einem Handy oder einer Kamera her, macht ein Foto und macht dann, dass man wieder zurück in den warmen Bus kommt.
Der Blick zurück auf das Tal, woher wir gekommen waren, war grandios.
Nachmittags kamen wir dann in Te Anau an. Dort in der Nähe startet der Kepler Track, ein rund 65 Kilometer langer Rundweg, den man in drei bis vier Tagesetappen bewältigen kann. Normalerweise sind die Great Walks über Wochen ausgebucht, wir hatten allerdings das Glück, dass die erste Hütte noch genau zwei freie Betten (anscheinend hatte jemand storniert) zu bieten hatte und dazu gab es eine freundliche Wettervorhersage für den nächsten Tag. Also zögerten wir nicht lange und buchten die Hütte für den nächsten Tag.
Ein Gedanke zu „Milford Sound und Routeburn Track“
Wie immer, wunderbar. So schön, euch folgen zu dürfen.
Der Vergleich mit Wuppertal ist vielleicht nicht ganz naheliegend ? , aber sicher berechtigt. ?
Stille ist eben überall zu finden. Auch wenn es ringsum gackert ?