„Sydney [ˈsɪdni] ist die Hauptstadt des australischen Bundesstaates New South Wales und mit 5 Millionen Einwohnern die größte Stadt in Australien. Sydney wurde am 26. Januar 1788 gegründet und ist heute das Industrie-, Handels- und Finanzzentrum Australiens und ein wichtiger Tourismusort. Auch zahlreiche Universitäten, Museen und Galerien befinden sich hier. Sydney ist römisch-katholischer und anglikanischer Erzbischofssitz. […]
Sydney erstreckt sich über zwei geographische Regionen. Südlich und westlich des Hafens liegt der flache bis leicht hügelige Cumberland Plain. Nördlich des Hafens befindet sich das Hornsby Plateau, ein bis zu 200 Meter hohes Hügelland, das von bewaldeten Tälern durchzogen ist. Auf dem Stadtgebiet befinden sich verschiedene Nationalparks und über 70 verschiedene Strände, darunter die weltbekannten und besonders bei Surfern beliebten Strände Bondi Beach und Manly Beach.“ (Sydney)
Nun war also unsere Zeit in Asien zu Ende. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht. Aber wir haben auch jeden einzelnen Tag unglaublich viel erlebt. Ihr habt, wenn ihr zwischendurch mal in die Beiträge reingelesen habt, hoffentlich auch einiges mitgenommen. Es sind auch gar nicht so sehr die großen Erlebnisse, sondern das tägliche Erleben in Vietnam, die Menschen auf den Straßen, in den den kleinen Gassen, auf ihren Rollern, bei der Arbeit, die einfach immer wieder faszinierend sind und einen unglaublich viel entdecken lassen. Aber jedes schöne Kapitel wird irgendwann abgeschlossen, und da unser nächstes die Überschrift Sydney hat, sahen wir dem, was uns auf den vor uns liegenden Seiten unserer Reise erwartet, gespannt und freudig entgegen.
Von Saigon ging es also nach Hong Kong und dann über neun Stunden weiter nach Sydney. Wir haben kurzfristig sechs Nächte in einem Airbnb gebucht (eine Unterkunft bei Einheimischen) unser Gastgeber Alex machte während unseres Aufenthaltes selber eine Rundreise, daher verbrachten wir die Woche in Sydney in seinem Zimmer in einer Wohnung mit noch einer anderen Mitbewohnerin. Die Wohnung lag direkt am bekannten Bondi Beach, der Surferhotspot Sydneys. Wobei direkt immer noch rund 15 Gehminuten waren.
Der Vorteil vom Airbnb ist vor allem, dass man eine Küche zur Verfügung hat, daher haben wir jeden Tag gekocht, um die hohen Preise zu umgehen. Eigentlich bietet die Übernachtung bei Locals auch den Vorteil, dass man von ihrem Stadtwissen profitiert, dass viel leider bei uns ins Wasser, da Alex, wie gesagt, unterwegs war. Aber wir haben uns trotzdem ein tolles Programm zusammengestellt, dass sich in drei Punkte unterteilen lässt: Stadt, Coastal Walks und Blue Mountains.
Sydney ist eine Stadt, deren Zentrum man sehr gut zu Fuß erkunden kann. Nur muss man auch erst einmal ins Zentrum kommen. Dafür kann man entweder das gut ausgebaute Bus-, Bahn oder Fährensystem benutzen, je nachdem wo man wohnt. Bezahlt wird alles mit der OPAL Card, einer art Kreditkarte für den ÖPNV. Die Karte kann man an Tankstellen oder am Kiosk erwerben und auch dort direkt aufladen. Dann muss man seine Karte beim einsteigen nur antippen (tip on) und beim aussteigen abtippen (tip off) und der Fahrtpreis wird automatisiert abhängig von Strecke, Tageszeit und Wochentag abgezogen. Der maximale Betrag ist dabei auf 15 AUD pro Tag gedeckelt, Sonntag liegt er sogar nur bei 2,50 AUD und lädt somit zum erkunden der Stadt ein.
Das Zentrum von Sydney kann man auf zwei Arten erkunden. Einmal die bekannten Sehenswürdigkeiten (Sydney Opera House, Harbour Bridge) und einfach drauf los laufen und die verschlungenen Straßen zwischen den Wolkenkratzern und die vielen Parks erkunden. Und genau das haben wir auch gemacht. Morgens in den Bus gestiegen und irgendwo nahe des Zentrum raus und dann erstmal umher laufen, staunen ob der großen Wolkenkratzer, angenehm überrascht von der nicht so stressigen Atmosphäre, bummeln durch die Einkaufsstraßen und das alter Queen Victoria Building und dann sich treiben lassen durch die Parks der Stadt.
Zuerst ging es durch den Hyde Park, wo wir in den Bann der Seifenblasen gerieten. Das ist dann der Charme einer Großstadt. Sich einen Platz suchen und das bunte Treiben beobachten. Ein Mann, der zur Unterhaltung der Kinder und bestimmt zur Freude der Eltern, große und kleine Seifenblasen hervorzaubert, denen die Kleinen dann eifrig nachjagen. Und sich feiern, wenn sie wieder eine der kleinen frechen Seifenblasen erwischt haben. Wie toll es sein kann, einfach dazusitzen und lachenden Kindern zuzuschauen, so dass man irgendwann selber mitlacht und mitfiebert bei der Jagd und am liebsten selber die großen Seifenblasen erwischen würden.
Danach ging unsere Erkundungstour weiter. Durch die St. Mary’s Cathedral mit ihrem schönen Baum im Hinterhof in Richtung des königlichen Botanischen Gartens.
Doch überraschenderweise lag ein Museum dazwischen, genauer die „Art Gallery of New South Wales“. Nach vorsichtiger Nachfrage nach dem Eintrittspreis (kostenlos aber nicht umsonst) begutachteten wir die vier Etagen mit verschiedenen Kunstrichtungen aus verschiedenen Epochen mal mehr, mal weniger genau. Aber trotzdem sehr lohnenswert, auch wenn es eher was für regnerische Tage ist. Davon hatten wir keinen einzigen, das Wetter war uns wohl wohl gesonnen. Und so ging es weiter in den Botanischen Garten.
Wenn man über die Kostentreiber einer Reise spricht, sind es meist die großen Sachen die einem einfallen: Flug, Hotel, Transport, … Aber auch die täglichen kleinen Leckereien und Genussmittel machen hochgerechnet sehr viel aus. Für uns ist der Kaffee so etwas. Jeden Tag einen Kaffee kaufen, kann teuer werden. Vor allem in Australien. Dort kostet er um die 4 AUD ( ~ 2,60 EUR), im Gegensatz zu den 80 cent in Vietnam natürlich wieder auf europäischen Niveau. Aber dennoch ist so ein Kaffee für uns auch ein Stück Erholung, zur Ruhe kommen und den Moment genießen. Und so hielt unser Kaffee-Moratorium gewissermaßen nur einen halben Tag und wir genossen die Atmosphäre im Park mit Blick auf das Wasser. So viele fröhliche Menschen, alle draußen und die Natur am genießen. Was gäben wir doch dafür, so einen großen Park auch vor der Haustür zu haben.
Einige Zeit später folgten wir dann der Uferpromenade und erblickten zum ersten Mal das Opernhaus. Es ist immer wieder ein komisches Gefühl, wenn man Orte oder Gebäude, die vorher auf Bildern oder Karten zu Hause zu sehen waren, in echt sieht.
Überraschenderweise wirkte die Oper durch die Harbour Bridge im Hintergrund relativ klein. Nichtsdestotrotz ein sehr faszinierendes Gebäude, vor allem die Struktur des Daches dürfte ja allen bekannt sein. Von hier hat man auch einen tollen Blick auf den Hafen, von wo aus die Fähren abfahren, außerdem lag hier noch ein größeres Kreuzfahrtschiff im Hafen. Wir umrundeten die Oper und genossen das tolle Wetter, den frischen Wind und die Blicke auf die andere Seite der Stadt.
Der Tag rückte immer mehr dem Ende entgegen und wir hatten uns ein tolles Plätzchen für den Sonnenuntergang am nördlichen Ende des botanischen Gartens ausgeguckt.
Sydney hat uns an dem ersten Tag schon unglaublich beeindruckt. Obwohl es eine Großstadt ist, ist die Stadt sehr ruhig, geplegt und vorallem grün. Sehr freundliche Menschen und alle schienen glücklich zu sein. (Es war allerdings auch ein sehr warmer, sonniger Sonntagnachmittag und es herrschte eine entspannte Atmosphäre. Mit nächtlicher Beleuchtung sah das Ganze übrigens auch sehr cool aus.
Diese Einschätzung brachte auch unser zweiter Besuch im Zentrum, bei dem wir zuerst die Harbour Bridge mit dem Zug überfuhren, um dann beim Milsons Point auszusteigen und die Gegend rund um den Luna Park Sydney zu Fuß zu erkunden. Das ist ein Freizeitpark am Fuße der Harbour Bridge.
Der Gang über die Harbour Bridge zurück ins Zentrum Sydney bietet überragende Aussichten und ein tolles Erlebnis. Man kann sogar auch eine Tour über den Bogen auf die Spitze der Harbour Bridge machen, das kostet aber auch lockerer 200 EUR.
Uns reichte der normale Weg vollkommen aus, der uns auf der anderen Seite in „The Rocks“ führte, das historische Hafenviertel von Sydney mit netten Charme und Plätzchen für ein Mittagssnack, bei uns die Reste der Nudeln von gestern Abend ;).
Zwischen den Hochhäusern und dem geschäftigen Treiben ging es dann zurück mit dem Gefühl, dass Sydney eine sehr besondere Stadt ist, die viel zu bieten hat. Mehr dazu im Beitrag zu den Coastal Walks und den Blue Mountains.