Tag 62 (30. Januar) – Mööööp, Abfahrt zur Nordinsel
Die Fähre startete um 8 Uhr, unsere neue Insel für die nächsten anderthalb Monate erreichten wir gegen 11.
Wellington. Eine farbenfrohe, sportliche und sonnige Stadt. Schwimmer im Hafen der Innenstadt, ein sehr informatives und spannendes Nationalmuseum „Te Papa“ mit Einblicken in die Artenvielfalt Neuseelands, das Leben der Maori, wissenswertes über Erdbeben und Vulkanausbrüche und, ganz zur Freude von Basti, eine Legoausstellung. Die kostete allerdings etwas, so fiel sie aus unserem Budgetrahmen. Der Mt. Victoria Lookout brachte einen Rundumblick über die Stadt und die Umgebung.
Tag 63 (31. Januar) – Die ersten Schritte auf neuen Terrain
In den Tag starteten wir mit dem „Wet foot walk“ (ich allerdings überstand diesen Walk trockenden Fußes ?), dieser führte mehrmals über einen Fluss und endete an einem kleinen Wasserfall, unter dem wir erstmal eine erfrischende und belebende Dusche nahmen.
Getrocknet und weiter gings nach Rivendell (Bruchtal – an alle „Herr der Ringe“ Fans) die Heimat der Elben, wir posten wie Legolas auf dem Filmplakat und schlenderten durch die Filmkulisse. Wanderten noch durch den nahe gelegenen Wald. Dort gab es verschiedene, für Neuseeland bekannte Farnarten, unter anderem der „Silverfarn“, eines von Neuseelands Nationalsymbolen.
Abends übernachteten wir auf einem wunderschönen kostenlosen Campingplatz – mit tollen Sonnenuntergang. Den gibt es also auch auf der Nordinsel.
Tag 63 (1. Februar) – Castle Point = Magisch
Nach dem Aufwachen gingen wir kurz abwärts zum Fluss und badeten im eiskalten Wasser. Perfekter Startschuss für einen tollen Tag.
Eine etwas längere Fahrt von der Westküste bis zur Ostküste, hin zum Castle Point, stand heute auf dem Tagesplan. Ein wunderschöner Sandstrand, steile Felsen und ein bildschöner Leuchtturm erwartete uns dort.
Wie eine Filmkulisse, der weiße Leuchtturm vor dem blauen Meer und den sandigen Felsen.
Wir erkundeten zuerst den Leuchtturm und danach machte sich Basti noch auf den Weg zum gegenüberliegenden Felsen, von wo er die Szenerie von der anderen Seite begutachtete.
Der Blick von der anderen Seite hatte sich definitiv gelohnt, obwohl es sehr steil aufwärts ging und der Wind und die zu einer Seite senkrecht abfallende Klippe nicht wirklich vertrauenerweckend. war. So bewegte Basti sich laut seiner Aussage oben nur in gerobbtem Zustand fort.
Tag 64 (2. Februar) – Wir haben unseren ersten Kiwi gesehen (nicht im Supermarkt)
Der Tag, an dem wir unseren ersten Kiwi sahen und noch dazu einen weißen!
Den kleinen besuchten wir in seinem Zuhause in einem Vogelpark. Dort lebt er einem Haus in dem die Nacht vorgetäuscht wird. Er ist Nacht aktiv. Der kleine lebt also sozusagen nach Deutscher Zeit. Da seine Eltern jeweils ein rezessives Gen für die weiße Fellfarbe haben wurde aus ihm also ein weißer Kiwi und das macht ihn sehr besonders. Da es in seiner kleinen Wohnung dunkel und nur durch etwas Rotlicht erhellt war, brauchten unsere Augen ihre Zeit, bis sie sich an die Szenerie gewöhnt und Klein-Kiwi entdeckt hatten.
(Das Leben der Kiwis:
Der Kiwi, das geliebte Symbol Neuseelands. Ein Vogel auf zwei Beinen, er ist Basketball groß, hat eine braune Fellfarbe ( außer unser weißer Kiwi), kann nicht fliegen, gehört damit zur Gattung der Laufvögel und ist Nachtaktiv. Man kennt ihn von „!Kiwi Zone!“ Schildern am Straßenrand, von bedruckten Kaffeetassen und Schlüsselanhängern.
Doch wirklich sehen kann man ihn nur selten. Vor allem nicht in freier Wildbahn. Das liegt leider daran, dass die Population besonders in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist. Die Populationsgröße wird heutzutage auf etwa 35.000 geschätzt. Grund dafür ist die Einführung von den allseits unbeliebten Possums, Mardern, Ratten, Wiesel, freilaufenden Katzen… Tiere die sich in freier Wildbahn von Eiern oder kleinen Kiwis ernähren (manchmal versuchen sie sich auch an den großen Kiwis; google: „Kiwi gegen Possum“ ) Die Kiwis, ungeschützt und unwissend leben auf dem Boden, haben ihre Nester dort und bringen die Eier und somit auch die Nachkommen dort zur Welt. Damit dies möglich selten passiert, kümmert sich die „DOC“ (Department of Conservation“) darum, die Feindpopulation zu unterbinden. Durch ein riesiges Netz aus Fallen am Wegerand und Giftködern wird versucht etwas zu bewirken. Daher sieht man viele überfahrene Tiere auf der Straße liegen (nach dem Motto„wir bremsen nur für Kiwis und andere Einheimische Tiere“).
In der Nähe fanden wir noch eine kleine Käserei, wo eine ältere Dame mit zwei Kühen ihren Käse produzierte und zum Verkauf anbot. Sehr lecker. Ihr Ehemann lockte dagegen die Modelleisenbahnbegeisterten mit seiner Sammlung an.
Weiter ging es in Richtung Palmerston North. Nachdem Cora endlich ihre Neuseeland-Tasse erworben hatte, unternahmen wir am Abend noch eine Wanderung in der Manawatu Gorge.
Dies ist eine Schlucht, die nach einigen Erdrutschen aktuell nicht mehr passierbar ist. Die Wanderung durch den Wald war dennoch spaßig und bot überraschende Begegnungen.
Tag 65 (3. Februar)
Für heute hatten wir uns den Manawatu Scenic Drive vorgenommen. Nachdem wir den Morgen mit einem zweistündigen Walk durch den neuseeländischen Bush gestartet hatten, fuhr Cora die abwechslungsreiche Landstraße, die manchmal mehr an eine Achterbahn erinnerte.
Um uns vom fahren noch einmal zu erholen, machten wir einen kleinen Walk, der uns nicht nur mit weiten Ausblicken, sondern auch mit dieser fotogenen Brücke belohnte.
Auf dem weiteren Weg konnten wir noch ein paar, der für diese Gegend bekannten Klippen, sehen.
Ein Gedanke zu „Hallo Nordinsel – jetzt kümmern wir uns um dich“
Hallo Cora und Basti,
es ist sooooooooooo schön eurer beider Abenteuer, eure neu gesammelten Erfahrungen und auch immer ein bisschen persönliches miterleben zu dürfen.
Ich könnte das noch lange Zeit mit verfolgen. Passt bitte weiterhin gut auf euch auf und genießt weiterhin die schöne freie Zeit.
Liebe Grüße
Jörg